„Improvisation. Neue Perspektiven“ – Tagungsprogramm
Donnerstag, 18.10.2018: 15.00 Uhr – 18.15 Uhr
15:00 Uhr Begrüßung durch Tina Heine, künstlerische Leiterin des Festivals „Jazz & The City“, und Bernd Hoffmann, Vorsitzender von Radio Jazz Research
15:15 Uhr Michael Rüsenberg:
Heraus aus dem Jazz – Improvisation, eine Qualität des Lebens
15:45 Uhr Diskussion
16:00 Uhr Pause
16:15 Uhr Gerhard Putschögl:
Paraphrasierendes Variieren als universelle musikalische und sprachliche Improvisation
16:45 Uhr Diskussion
17:00 Uhr Pause
17:15 Uhr Iwan Wopereis:
What Experts think of Improvisation – a survey among RJR Members
17:45 Uhr Diskussion
19:00 Uhr Abendessen
Freitag, 19.10.2018: 10.00 Uhr – 13.00 Uhr
10:00 Uhr Raymond MacDonald
Notes from the Psychology of Improvisation
10:30 Uhr Diskussion
10:45 Uhr Pause
11:00 Uhr Klaus Frieler
Dig that Note – Die Weimar Jazz Database
11:30 Uhr Diskussion
11:45 Uhr Pause
12:00 Uhr Georg Bertram
Man kann nicht Nicht-Improvisieren
12:30 Uhr Diskussion
13:30 Uhr Mittagessen
Wer nach Deutschland gegen Südkorea 0:2 noch bereit ist, über zwei Halbzeiten bzw. zwei Chorusse hinaus zu denken, der wurde am 27.6.18 um eine Erkenntnis reicher: die Volatilität des Gelingens der Löw-Mannschaft würde kein Jazzmusiker akzeptieren (und auch niemand unter seinen Hörern).
Selbst in einem Bereich, den die meisten für die Heimat der Improvisation halten, wo Improvisation als „Herzblut“ gilt, als „primäres Merkmal“, wäre das der Improvisation (und des Risikos) zuviel.
Gibt es eine bessere Voraussetzung für die RJR-Tagung „Improvisation. Neue Perspektiven“ in Salzburg?
Dahinter verbergen sich aber auch uralte Erkenntnisse: Improvisation ist viel älter als der Jazz, sie ist, wie Michael Rüsenberg zeigen wird, „eine Qualität des Lebens“. Er zieht eine Quersumme aus eigenen Recherchen vom Film, vom Fußball, von der Politik bis zur Chirurgie, wo ein HNO-Arzt sagt: „Wer die Ohrspeicheldrüse operieren will, muss improvisieren können.“
Iwan Wopreis (Open University NL) präsentiert eine brandaktuelle Studie unter RJR-Mitgliedern, in der er zeigen wird, „how you as a group of jazz experts regard improvisational expertise“.
Der bekannte Musikpsychologe Raymond MacDonald (University of Edinburgh) stellt Erkenntnisse aus seinem Bereich der Improvisationsforschung dar; er wird u.a. von Jazzmusikern in Glasgow berichten, die zu den TV-Bildern der WM 2018 improvisiert haben.
Was in einer Improvisation wirklich passiert, welcher Ton in welcher Kombination mit anderen erklingt, weiß keiner besser als Klaus Frieler. Er stellt die Weimar Jazz Database vor, eine Sammlung von 500 Jazzsoli, in der computer-gestützt analysiert werden kann wie nie zuvor.
Und schließlich Georg Bertram (FU Berlin). Der Philosoph verfügt, neben Alessandro Bertinetto, über die am besten ausgearbeitete Theorie der Improvisation. Sie führt weit, weit aus dem Jazz heraus. Bertram wird zeigen „Man kann nicht Nicht-Improvisieren!“.